geschrieben von R. Lilge am 02.12.2013
Die neue Generation
Was haben wir gewartet! Was waren wir ungeduldig! Anfang 2013 kündigte Microsoft offiziell die Xbox One an. Und am 22.11.2013 war es dann endlich soweit. Weltweit ging die Konsole der nächsten Generation an den Start. In Deutschland sogar vor Konkurrent Sony und seiner Playstation 4.
Je nachdem welches Bundle man kauft, unterscheidet sich die Verpackung in den Farben. Die schwarze und optisch edel wirkende Verpackung ist die "Day One Edition" mit einem Download-Spiel. In diesem Fall ist es FIFA 14. Die "Standard" Box ist grün und enthält nur die Konsole mit Kinect, Headset und einem Controller.
Die Box einmal geöffnet, wird man sofort von der Kinect Kamera angeschaut. Ob dies ein Hintergedanke von Microsoft war? Denn schließlich ist Kinect mit der Xbox One ein großes Verkaufsargument vom Redmonder Konzern und dient als innovative Steuerung im Xbox-Betriebssystem.
Die Konsole wird zuletzt aus dem Karton genommen. Ein HDMI-Kabel wird mitgeliefert und erspart einem ein eventuelles Nachkaufen. Das Netzteil ist leider wieder extern. Während es die Konkurrenz von Sony schafft, die Stromversorgung innerhalb der Konsole zu integrieren, lässt Microsoft es bei der Lösung eines externen "Kastens". Einen kleinen Trostpflaster gibt es: Das Netzteil sieht ebenfalls sehr edel und schick aus und ist im gleichen Design gehalten wie die Konsole selbst. Eine Seite in schwarzer Klavierlack-Optik, die andere matt.
Über Design lässt sich ja bekanntlich streiten. Die Xbox One wird von mir selbst liebevoll "VHS-Recorder" genannt. Das einfache, kantige Design schmiegt sich leicht in die Umgebung neben Fernseher, Receiver, Bluray-Player oder auch die Vorgänger-Konsole Xbox 360. Um wohl das altbekannte Problem des Überhitzens bei der Xbox 360 gleich von vorn herein zu umgehen, ziert die Oberfläche nun große Lüftungs-Schlitze. Wer nun denkt, dass man dadurch die Lüfter schneller hört, muss es selbst einmal erleben. Die Konsole gibt nur ein leises surren von sich.
Apropos surren: Es gibt die Energie-Option, die Konsole schnell starten zu können. Das heißt, dass sich die Konsole dabei im Standby befindet und Kinect mit Strom versorgt. Die Kamera hört ständig zu und wartet nur auf den Befehl "Xbox einschalten", um die Konsole und den angeschlossenen Fernseher hochzufahren. Dafür muss das Netzteil eingeschaltet bleiben. Und eben dieses Netzteil könnte - wenn es in einem ruhigeren Raum wie ein Schlafzimmer / Kinderzimmer steht - nachts stören. Ein Lüfter-Geräusch ist bei Ruhe stark wahrnehmbar.
Wenn alles verkabelt ist, möchte man natürlich sofort in das Nextgen-Erlebnis einsteigen. Aber bitte nicht so schnell! Vorher werden ein paar Einstellungen zum Land und der Zeitzone eingestellt und es muss ein 500 Megabyte großes Update heruntergeladen und installiert werden.
Ist es endlich fertig, wird man von einem Video begrüßt. Eine kleine Vorstellung mit Trailer-Ausschnitten, was die neue Generation zu bieten hat.
Wer eine Xbox 360 sein eigen nennt oder zumindest ein altes Profil hat, kann gleich sein Spielerbild anpassen. Diese sind auf der Xbox One nun größer und detailreicher. Es gibt vorgefertigte Bilder oder man macht sein eigenes Spielerbild mit seinem Avatar.
Das Bertriebssystem "Xbox-OS" sieht dem von Windows 8 sehr ähnlich. "Kacheln" wohin man schaut. Schlicht und einfach, wie die Optik der Konsole selbst.
Der große Eyecatcher ist dabei immer die Startansicht. Ein großes Feld in der Mitte zeigt die zuletzt verwendete App oder das Spiel. Man kann von dort schnell zwischen Apps, Spiele oder dem Fernsehen wechseln.
Mit dem Sprachbefehlt "Xbox, gehe zur Startseite" oder auch einfach den Xbox-Button auf dem Controller drücken reicht, um dort wieder hin zu gelangen.
Aktivitäten von Freunden werden unter der Freunde-Kachel in einem sogenannten "Feed" angezeigt. Von Freunden freigeschaltete Erfolge fallen dabei mit großen Bildern sofort ins Auge und animieren zum vergleichen mit seinen eigenen Fortschritten.
Links neben der Startansicht gibt es die Möglichkeit, seine eigenen Kacheln anzulegen. Microsoft nennt dies "Pins".
Man erspart sich hierbei das lange Suchen der gewünschten App aus der Liste aller installierten Applikationen.
Wo wir schon beim Thema Apps sind: Alles muss vorher aus dem Xbox Store heruntergeladen werden. So gut wie keine App ist vorinstalliert.
Dass zum Start der Xbox Store noch etwas karg aussieht, sollte man nicht bemängeln. Denn schließlich muss die neue Konsolengeneration erst einmal bei allen Gamern angekommen sein.
Von der Perfomance des Systems gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. Alles läuft flüssig und stabil.
Legt man ein Spiel ein, wird es sofort automatisch installiert. Je nach Spiel kann man dieses ab einem bestimmten Prozentwert starten, während es noch installiert wird. Dass hier das Laufwerk stark zu hören ist, sollte niemanden verwundern.
Die Kinect-Kamera ist präziser geworden. Sie erkennt Personen schnell und hört nahezu perfekt zu, was man sagt. Man muss jedoch wissen, auf welche Kommandos die Kamera reagiert.
Ein Beispiel: Mit dem Befehl "Xbox, Ton aus" schaltet das Gerät den Fernseher in den Stumm-Modus. Möchte man diesen wieder aufheben, haben wir es mit "Xbox, Ton an" probiert. Eigentlich logisch, oder?
Doch es passierte nichts.
Also sagten wir nur ein Mal "Xbox" und es erscheint eine Leiste mit allen möglichen Befehlen. Darunter auch der Hinweis zum Ton einschalten. Es wäre "Xbox, Ton ein" gewesen. Naja...
Nun noch etwas zum Controller. Der Xbox 360 Controller war ja schon klasse und selbst von der Konkurrenz mit Lob überhäuft. Auch Sony hatte schon verschiedene Konzepte von Playstation 4 - Controllern, die stark an den von Microsoft erinnern. Doch Sony ging von ihrem Plan ab.
Microsoft hat mit dem Xbox One Controller noch eine Schippe draufgelegt. Er sitzt fester in der Hand, fühlt sich angenehm an und alle Knöpfe sind leicht zu erreichen. Die Bumper und Trigger sind nun direkter und noch genauer beim Drücken. Die Ränder der Analog-Sticks sind nun fein genoppt und verhindern ein Abrutschen der Finger in hitzigen Spielszenen. Leider müssen weiterhin noch Batterien eingelegt werden. Warum konnte hier kein Akku eingebaut werden, den man über das Micro-USB Kabel aufladen kann?
Fazit
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