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FIFA 17
Sport für    
Altersfreigabe: keine Beschränkung
Spieler: 1

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FIFA 17
geschrieben von N. Zwanzig am 10.10.2016

König des Comebacks

Dass der Herbst durch ein neues FIFA-Game eingeleitet wird, ist seit Jahren so sicher wie das „Amen“ in der Kirche. Denn auch die Ableger aus anderen Sportarten wie American Football, Basketball oder Eishockey zeichnen sich durch die jährliche Erscheinungsweise aus. Der Sport befindet sich in ständiger Veränderung und somit müssen die Titel stets auf der Höhe der Zeit sein. Neue Trikots, Teams, Spieler und Regeln verlangen nach regelmäßiger Auffrischung. Neben diesen Selbstverständlichkeiten möchte der Fan und Käufer aber auch andere Anreize bekommen, jedes Jahr Geld in das „neue“ Produkt zu investieren. Dies war bislang oft ein Problem. Außer grafischen Verbesserungen, aktualisierten Kadern und kleineren Gameplayfeatures bekam man im Grunde das gleiche Paket mit anderer Beschriftung. Was macht FIFA 17 nun anders?

 

Houston, wir haben eine Story

 

Die größte Veränderung im FIFA-Kosmos ist die Einführung des Story-Modus „The Journey“. Wahrscheinlich inspiriert von den großen Erfolgen von „MyCarrer“ in 2K’s NBA2K-Serie gibt es nun auch in FIFA eine Geschichte über ein aufstrebendes Talent, welches sich seinen Weg aus den Niederungen des Sports bis zum potenziellen Superstar bahnen muss. Dabei schlüpft ihr in die Rolle von Alex Hunter, einem 17-jährigen Londoner Jungen aus einer Fußballer-Familie, welcher nach guten Leistungen auf der Akademie einen Profivertrag in der englischen Premier League angeboten bekommt. An dieser Stelle könnt ihr euch frei entscheiden, zu welchem Club ihr gehen wollt. Egal, wie diese Entscheidung ausfällt, ist das ausgerechnet der Verein, mit dem euer Großvater einst Legenden-Status errungen hat und überraschenderweise unterschreibt euer bester Freund aus Kindheitstagen auch beim selben Team.

Doch als Jungspund sind im Profifußball natürlich keine Einsatzzeiten garantiert und ihr müsst zunächst im Training gute Leistungen zeigen und euch bei Kurzeinsätzen in der Saisonvorbereitung positiv in Szene setzen, um die Aufmerksamkeit des Managers zu erhalten. Diese Trainingseinheiten absolviert ihr zwischen den Spieltagen und verbessern eure Spielerwerte, wenn ihr eine gute Wertung erzielt. Das ist auch bitter nötig, da die übrigen Spieler in der Startelf oft deutlich bessere Werte vorzuweisen haben und ihr somit zu Beginn erstmal keine ernstzunehmende Alternative darstellt. Außerdem zeigen diese Abläufe den jüngeren Fans, dass zum Profidasein nicht nur Talent und Leidenschaft, sondern auch harte Arbeit und Disziplin gehört. Diesen Druck wird auch Hunter während seiner Karriere immer wieder spüren, jedoch wollen wir an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Der Story-Modus ist neben den Geschehnissen beim Training und auf dem Platz mit Zwischensequenzen und Dialogen angereichert, die den Verlauf minimal beeinflussen. Die Handlung ist zwar nicht kinoreif, aber gut erzählt und die Charaktere wirken insgesamt glaubhaft, wenn auch teilweise ein wenig blass. Hunters „Reise“ ist eine gelungene Abwechslung und bereichert die Modusvielfalt von FIFA um einiges.

 

Alte Sorgen in neuem Gewand


Die zweite große Veränderung stellt die neue Engine dar. FIFA arbeitet nun mit Frostbite und macht einen bedeutenden Sprung in Sachen Optik. Die Spieler entsprechen nun mehr ihren realen Vorlagen und der Look ist deutlich realistischer, da Gesichter nicht mehr wie Wachsfiguren aussehen und die Körper einen stabileren Eindruck als die Modelfiguren aus den Vorgängern machen. Neu sind auch die zwanzig voll animierten Trainer der Premier League, die an der Seitenlinie für zusätzlichen Realismus sorgen.

Auch auf dem Platz läuft es im wahrsten Sinne des Wortes besser. Es fühlt sich nicht mehr an, als würden die Spieler durch Sirup waten, stattdessen erlebt man flotte Antritte und schöne Sprints, die jedoch bei Topspielern ein wenig zu krass ausfallen. Das verbesserte Abschirmen des Balls hilft in brenzligen Situationen, den Gegner vom Ball fernzuhalten. Diesen Vorteil hat aber auch der Gegner, weshalb es stellenweise sehr schwierig ist, Angreifer vom Ball zu trennen.

Verlässt der Ball den Fuß des eigenen Spielers, fällt auf, dass Pässe ein wenig träge sind und vermeintlich schnelle Kurzpässe abgefangen werden können. Im Gegenzug kann eine zu hohe Dosierung der Kraft dazu führen, dass ein als straffer Flachpass geplanter Ball eher wie ein Befreiungsschlag im Aus landet. Hier ist noch Luft für Feintuning. Auch die Flanken kommen zu oft ohne Wucht in den Strafraum und erinnern teilweise an verirrte Einwürfe, was das Spiel über die Flügel erschwert. Bei Schüssen gibt es eine kleine Verzögerung, die ein wenig Eingewöhnungszeit bedarf, bevor man effektiv einnetzen kann. In Sachen Gameplay ist FIFA 17 trotz dieser kleinen Ärgernisse weiterhin auf einem guten Weg.

Mit dem klassischen Karrieremodus, welcher um neue Managementmöglichkeiten ergänzt wurde, dem beliebten und erweiterten FIFA Ultimate Team, den Skill-Challenges, Online- und Offline-Matches, Turnieren und „The Journey“ bietet FIFA 17 einen gewaltigen Umfang, der Fans locker ein Jahr beschäftigen wird. Hinzu kommen wie gewohnt nahezu alle wichtigen Lizenzen (insbesondere Bundesliga), Spieler und Designs, welche die grandiose Präsentation ausmachen. Nur die Champions League und die Europa League verbleiben weiterhin beim Konkurrenten Pro Evolution Soccer.



Fazit

FIFA 17 will dem Spieler das volle Paket Fußball bieten und konzentriert sich vor allem auf die Darstellung des Sports. Das Geschehen auf dem Platz bleibt leider hinter dem durchgestylten Gerüst etwas zurück, dennoch ist der diesjährige Ableger der Reihe ein solides Fußball-Game. Mit dem Story-Modus hat EA Sports eine entscheidende Innovation eingebaut, die dem Spiel gut tut und für Abwechslung sorgt. Kaufempfehlung für Bundesliga-Fans und Fußball-Ästheten, Simulationsfanatiker bleiben weiterhin bei PES.




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