Zur Gameathlet Startseite
Heute ist Montag, der 23. Dezember 2024
Gameathlet News als RSS  Gameathlet.de auf Facebook  Gameathlet.de auf Twitter  Gameathlet.de auf Twitch  Gameathlet.de auf Youtube
Informationen zum Spiel

Jetzt bestellen
Pro Evolution Soccer 2018
Sport für    
Altersfreigabe: keine Beschränkung
Spieler: 1

Website: Array

Pro Evolution Soccer 2018
geschrieben von N. Zwanzig am 11.10.2017

Wie ein guter Wein

Pro Evolution Soccer steht seit Jahren für die anspruchsvolle virtuelle Simulation des Fußballs. Trotz aller Qualität hatte die Serie stets mit dem übergroßen Image und Strahlkraft der Konkurrenz Fifa zu kämpfen und blieb gefühlt stets eher ein Spiel für Kenner und Genießer als der große Mainstream-Hit. Konami versuchte deshalb mit aller Kraft von Jahr zu Jahr wenigstens mitzuhalten und immer wieder Anreize zu geben, eventuell mal einen Blick auf PES zu riskieren. Mittlerweile scheint ein Umdenken diesbezüglich stattgefunden zu haben, denn Pro Evo besinnt sich auf seine Stärken und macht damit alles richtig. Warum Pro Evolution Soccer 2018 ein wirklich guter Jahrgang ist, erfahrt ihr nun im Test.

 

Die Evolution der Perfektion

Bereits der Vorgänger PES 2017 setzte die Messlatte in Sachen Gameplay sehr hoch und auf dieser Grundlage baut der neue Teil exzellent auf. Die Entwickler fokussierten sich bei ihrer Arbeit auf die Verbesserung von Features, die bereits zuvor gut funktionierten, um sie weiter zu perfektionieren. Aus RealTouch wird somit RealTouch+. RealTouch verbesserte im letzten Jahr die erste Ballannahme der Spieler (der First Touch) und erweiterte die Möglichkeiten in Sachen Positionierung zum Spielgerät, Abschirmung, Ballgewinn und -kontrolle. Das Konzept bleibt mit dem angehängten Plus grundsätzlich das Gleiche, jedoch kommen jetzt alle Körperteile ins Spiel. Die Akteure auf dem Rasen benutzen nun Oberschenkel, Schultern, Bauchmuskeln, Brust und alle Seiten ihrer Füße, um die Kugel unter Kontrolle zu bringen. Das Resultat ist ein deutlich realistischeres Bild auf dem Platz und somit ein weiterer Zugewinn an Atmosphäre. Es fühlt sich einfach gut und richtig an, wie sich Spieler mit unterschiedlichen körperlichen und spielerischen Voraussetzungen und Fähigkeiten steuern. Gerade in engen Situationen und Zweikämpfen kommt dieser Faktor besonders zum Tragen.


Dennoch ist auch bei PES 2018 nicht alles Gold, was glänzt. Zwar agieren die Torhüter, welche in der Vergangenheit oft für viel Diskussionsstoff sorgten, auf gutem Niveau und zeigen teilweise spektakuläre Paraden, jedoch fällen sie das ein oder andere Mal ziemlich fragwürdige Entscheidungen und lassen auch mal vermeintlich schwache Schüsse nach vorn abprallen, was die gegnerischen Stürmer gerne mit Toren honorieren. Es geht aber niemals so weit, dass Spiele nur durch die Leistungen der Keeper ruiniert werden, dafür machen die restlichen Mannschaftsteile auch KI-gesteuert einen zu guten Job.

 

Genie und Wahnsinn nah beieinander

Völlig unverständlich ist das hässliche Layout und Design der Menüs. Statt optisch angesprochen und neugierig gemacht, wird man aufgrund von türkisen und grauen Kacheln mit simplen schwarzen Wortgruppen eher abgeschreckt und realisiert vielleicht erst später, welche Fülle wirklich dahinter versteckt ist. Hier liegt definitiv die größte Baustelle für die Zukunft. Das Auge isst ja bekanntlich mit. In Sachen Lizenzen muss man sich in gewohnter Weise dem Mitbewerber geschlagen geben, jedoch geht Konami mit offiziellen Partnerschaften bekannter Traditionsclubs und Zuschauermagneten wie dem FC Barcelona, Borussia Dortmund, dem FC Liverpool und Arsenal einen guten Weg. Dazu gesellen sich südamerikanische Schwergewichte wie Corinthians und River Plate, die einen großen Markt erschließen. Mit dem FC Schalke 04 und RB Leipzig haben es neben dem BVB leider wieder nur drei deutsche Mannschaften ins Spiel geschafft, was viele abermals davon abhalten wird, Pro Evo eine Chance zu geben. Die Zerschlagung des Lizenzmonopols von EA würde hier Wunder wirken. Ein Ass hat PES hingegen mit den exklusiven Lizenzen zur Champions und Europa League im Ärmel. Jedoch wird der Stimmung ein Dämpfer verpasst, wenn "Man Red" gegen "MD White" spielt statt Manchester United gegen Real Madrid. Die Community wird an dieser Stelle wieder einmal einspringen und interessierte Spieler bald mit Option-Files versorgen, klasse Editor sei Dank.


In Sachen Modi gibt es zwei Neuzugänge. Ihr könnt nun Zufallswahl-Partien bestreiten, bei der ihr eine Mannschaft anhand bestimmter vorher eingestellter Parameter (Teams, Ligen, Nationen) zusammengewürfelt bekommt und mit dieser dann antretet. Nach der Auswahl habt ihr die Möglichkeit, eurem Gegner per Trade noch Spieler abzunehmen. Das macht besonders gegen menschliche Gegner auf der heimischen Couch Spaß, da stets Improvisation gefragt ist und sich wahrer Skill oftmals dann offenbart, wenn man nicht mit einem Weltklasse-Team spielen darf. Beim 3-gegen-3-Koop messen sich, wie der Name schon vermuten lässt, sechs Spieler im Duell. Die Besonderheit sind die gesonderten Bewertungen für jeden Spieler. Vergebene Chancen und schlampige Pässe geben Punktabzug, wohingegen tolles Kombinationsspiel und Tore die Wertung nach oben treiben.


Luft nach oben besteht weiterhin im Meister-Liga-Modus, welcher trotz optischer Neuerungen leicht antiquiert wirkt. Wie überholt der Werde-zur-Legende-Modus mittlerweile rüberkommt, merkt man, wenn man Fifas Journey gespielt hat. Auch die deutschen Kommentatoren scheinen etwas aus der Zeit gefallen zu sein, da die sich wiederholenden Phrasen aus den Vorgängern und die unpassenden Momente weiter negativ auffallen. Dieses samplehafte Abspulen von Sätzen und Sprüchen wird den Kollegen Hagemann und Küpper einfach  nicht gerecht. Ziel muss es zukünftig sein, diese Kleinigkeiten auszumerzen und das hohe Gameplay-Niveau auch mal richtig in Szene zu setzen.



Fazit

Pro Evolution Soccer 2018 ist ein Fest für Fußball-Puristen und bereits bestehende Pro-Evo-Fans, denen es hauptsächlich auf das realistische Spielgeschehen und weniger das Drumherum ankommt. Auf dem Rasen ist PES nämlich definitiv nicht zu toppen. Für Neulinge ist der Titel jedoch aufgrund des Oldschool-Ansatzes und biederer Präsentation wahrscheinlich etwas zu sperrig und die fehlenden Lizenzen schrecken ab. Vielleicht werden diese ja zukünftig mal an beide Kontrahenten vergeben, sodass es einen Wettbewerb gegen EA auf Augenhöhe geben kann. Wir drücken dafür die Daumen!


Kommentare (0)
Name:
Kommentar:
4 + 6 =

Werbung
Das twittert die Redaktion

Diese Seite wurde in 0.008 Sekunden geladen