Zur Gameathlet Startseite
Heute ist Dienstag, der 24. Dezember 2024
Gameathlet News als RSS  Gameathlet.de auf Facebook  Gameathlet.de auf Twitter  Gameathlet.de auf Twitch  Gameathlet.de auf Youtube
Informationen zum Spiel

Jetzt bestellen
Rambo: The Video Game
Action für    
Altersfreigabe: ab 18
Spieler: 1 (Singleplayer)


Rambo: The Video Game
geschrieben von N. Zwanzig am 08.03.2014

Es leuchtet blau!

Dieses berühmte Zitat aus Rambo III, das mittlerweile echten Kultstatus besitzt, könnte so ähnlich auch auf Rambo: The Video Game umgemünzt werden. Was kann es? Nicht besonders viel. Dies beginnt schon im Hauptmenü, in welchem der Unterpunkt "Missinonsauswahl" zu finden ist. Kein Scherz. Wie so ein offensichtlicher und eklatanter Fehler es bis in die finale Version geschafft hat, weiß wohl nur der Vietcong.

Kann der Rest des Spiels diesen groben Schnitzer wieder ausgleichen? Leider nicht. Der Spieler bewegt sich in Rambo: The Video Game als extrem schlecht modellierter John J. Rambo, der seinem Vorbild Sylvester Stallone nur mit viel Fantasie ansatzweise ähnelt, durch lineare Schießbuden-Levels, die sich grob an Schlüsselszenen der ersten drei Teile der Rambo-Filme anlehnen. Hierbei wird lediglich das Fadenkreuz und nicht der Protagonist gesteuert.

Das Spiel ist demnach ein reinrassiger Rail-Shooter, der aber im Gegensatz zu anderen Genre-Vertretern wie Time Crisis keinerlei Spielspaß aufkommen lässt. Dies liegt in erster Linie an der extrem schlechten Bedienung. Mit dem linken Analogstick hechtet man von Deckung zu Deckung, während mit dem rechten Stick "gezielt" wird. Dies ist aber eine derart unpräzise Angelegenheit, dass sich der Frust schnell in ungeahnte Höhen steigert. Besitzer eines Playstation-Move-Controllers haben hier einen klaren Vorteil, da das Zielen deutlich genauer erfolgen kann, als mit dem regulären PS3-Controller. Gerade die späteren Abschnitte geraten derart unfair, dass es alleine und ohne Move-Unterstützung kaum möglich ist, nicht am laufenden Band ins Gras zu beißen. Hier ist ein zweiter Spieler sehr hilfreich. Dieser bekommt aber keine zusätzliche Spielfigur spendiert, sondern muss sich mit einem eingeblendeten zweiten Fadenkreuz auf dem Bildschirm begnügen.

Der bereits angesprochene Schwierigkeitsgrad, der von "Spaziergang" bis "Unmöglich" alles abdeckt, trägt mit der hoffnungslos veralteten Technik dazu bei, dass sich einfach keine atmosphärische Stimmung einstellen will. Man fühlt sich bei solch unscharfen und groben Texturen, hakeligen Animationen und tausenden geklonter Gegner teilweise zwei Konsolengenerationen zurückversetzt. Warum eine Installation auf der Festplatte dafür nötig ist, erschließt sich nicht.

Neben der Optik, fällt auch der Ton negativ auf. Zwar verwenden die Entwickler Original Soundschnipsel aus den Filmen, die jedoch so schlecht abgemischt sind, als wären sie mit einem Handy aufgenommen worden. Auch der Handlung wird nicht immer treu geblieben. Vielmehr werden hier Szenen der Trilogie (der Film "John Rambo" findet keine Berücksichtigung) lose aneinandergereiht und teilweise ohne wirkliche Verknüpfung und somit für Nicht-Kenner der Filmvorlage völlig zusammenhangslos präsentiert. Die Episode des ersten Teils wird sogar völlig verfremdet. Im Spiel rennt Rambo hier Polizisten mordend durch die Kleinstadt Hope und die angrenzenden Wälder, wo er doch im Original nur einen Menschen unabsichtlich tötet.

Zwar kann Rambo seine Gegner auch entwaffnen, dies funktioniert aber nur bei Amerikanern, wie uns das Spiel in den Tipps während des Ladens belehrt. Ein wirklicher Sinn ist darin nicht zu erkennen. Die stupide Ballerorgie soll zwischendurch durch Schleichpassagen, die nur das Ziel haben, in Quicktime-Events Gegner von hinten mit dem Jagdmesser abzuschlachten oder sie bei korrektem Timing zu entwaffnen, aufgelockert werden. Rambo nimmt aber auch in Fahrzeugen, wie einem Kampfhubschrauber Platz. Diese Abschnitte steuern sich jedoch genauso schlecht, wie die Bodeneinsätze und werden lediglich durch den unendlichen Vorrat an Raketen erleichtert.

Die größtenteils nicht oder nur kaum vorhandene KI wird durch die Massen an Gegnern ausgeglichen, die dem Spieler entgegen gerannt kommen. Da hilft auch der sogenannte "Wut-Modus" oft nicht weiter, der nach Aktivierung pro getötetem Widersacher Lebensenergie wieder auffüllt. Nach ungefähr vier Stunden Spielzeit ist Rambo: The Video Game dann vorbei und lädt aufgrund genannter Mängel leider keinesfalls zum Wiederspielen ein.

Fazit

Nur ganz wenige Hardcore-Rambo-Fans bzw. Trashliebhaber werden mit Rambo: The Video Game Freude haben. Für vierzig Euro bekommt man einen linearen, technisch hoffnungslos veralteten und schlecht zu bedienenden Rail-Shooter serviert, der seiner Vorlage in keinster Weise gerecht werden kann. Hier wurde extrem viel Potential verschenkt. Schade.
Kommentare (0)
Name:
Kommentar:
6 + 3 =

Werbung
Das twittert die Redaktion

Diese Seite wurde in 0.008 Sekunden geladen