geschrieben von R. Lilge am 01.04.2014
Titanen aus dem All
Schon wieder so ein Shooter-Game? Und schon wieder so ein Zukunfts-Szenario? Halt! Wer Titanfall noch nicht gespielt hat, sollte seine Vorurteile schnell ablegen.
Klar, Titanfall ist ein (Multiplayer-)Shooter. Aber ein Shooter, der die typischen Platzhirsche wie Call of Duty oder Battlefield ordentlich konkurrenz machen kann. Auch hier stehen sich - wie üblich - zwei Parteien gegenüber. Der Minenkonzern IMC (Interstellar Manufacturing Corporation) muss im Kampf um Bodenschätze mit dem Widerstand der Miliz (M-COR) rechnen.
Die Stars des Spiels sind die sogenannten "Titans". Große Kampfroboter, die eigenständig handeln können oder durch den zugehörigen Spieler gesteuert werden. Mit ihnen kann man taktisch vorgehen oder einfach alles platt machen, was einem in die Quere kommt. Als Pilot besitzt jeder Spieler einen eigenen Titan. Um genauer zu sein sind es vier. Im Laufe des Spiels und in Abhängigkeit der Erfahrung eines Pilots hat man vier "Loadouts", die man mit individuellen Titan-Ausstattungen belegen kann. Die Ausstattungsmöglichkeiten sind zahlreich und können schon mal zwischen Sieg oder Niederlage ausschlaggebend sein. Solch eine Möglichkeit besteht auch für die Pilots. Anti-Personen- oder Anti-Titan-Waffen stehen ebenso zahlreich zur Verfügung sowie die Spezialfähigkeiten von der kurzzeitigen Unsichtbarkeit bis zum verbesserten Wandlauf.
Doch die Titans stehen nicht immer zur Verfügung. Tötet man als Pilot Gegner, verkürzt sich die Wartezeit. Ständige Funksprüche der Crew, die im Weltall stationiert ist, informieren einem immer über aktuelle Geschehnisse wie zum Beispiel das Ankommen weiterer Gegner. Insgesamt können online 12 Spieler gleichzeitig spielen. KI-Gegner füllen das Feld noch etwas auf. Im Verlauf seiner Erfahrungswerte steigt jeder Pilot irgendwann einmal in einer Generationen-Rangfolge auf. Davon stehen insgesamt 10 zur Verfügung, alle 50 Level wird eine Generation aufgestiegen. Zwar gibt es pro Kill Punkte, doch durch Erfüllen von Herausforderungen erhält man ein Vielfaches an Erfahrungspunkte, die viel für ein Levelaufstieg beitragen.
Kann ein Titan aus dem All noch nicht angefordert werden, muss man als Pilot gegnerische Titans und Pilots ausschalten. Oder je nach Spiel-Modus Hardpoints erobern oder unter anderem auch Flaggen klauen. Ist man selbst Opfer einiger Angriffe, stehen "Burncards" zur Verfügung, die einem für eine gewisse Zeit bestimmte Vorteile bringen. Dies könnte das Anzeigen der Gegner auf einer Karte oder eine verstärkte Waffe sein.
Als Pilot sollte man ganz genau aufpassen, wenn ein Titan in der Nähe ist. Schnell ist man überrannt oder wird von ihm erschossen. Eine Chance als kleiner und schnell verwundbarer Pilot gegen ihn anzukommen besteht nur in der Ferne mit einer Anti-Titan-Waffe oder man springt auf ihn rauf und versucht so schnell wie möglich seine Elektronik zu beschädigen. Doch auch für solche Fälle ist ein Titan ausgestattet und kann zum Beispiel mit einer Elektro-Rauchwolke Gegner abwehren. Ihr meint die Titans sind zu stark? Richtig! Und das sollte man von solch einem riesen Ungetüm auch erwarten.
Titanfall motiviert trotz häufigen Frustmomenten ununterbrochen. Sei es durch die Herausforderungen, die man unbedingt beenden möchte oder das Hochleveln, um an bessere Waffen oder Fähigkeiten zu kommen. Weiterhin ist positiv zu erwähnen, dass die deutsche Synchronisation nicht zu aufdringlich oder unpassend ist. Neben den schon erwähnten Funksprüchen gibt es auch Kommentare von den KI-Mitstreitern, die man nebenbei hört. "Schau mal, da ist jemand auf einem Titan" oder "Da kommt ein Titan, das ist unsere Rettung" passen gut zur Stimmung zwischen Euphorie oder Hoffnungslosigkeit.
Negativ muss man erwähnen, dass sich Maps leider etwas zu oft wiederholen. Häufig gibt es sogar Spielsessions, bei denen man oft erstaunt: "Ach, die Map gibt es ja auch noch".
Manchmal macht auch die Steuerung mit dem Controller einen hakeligen Eindruck. Besonders fällt dieses in Kombination mit einem Wandlauf und dem Einsatz des Jetpacks auf. Es ist jedoch noch zu verkraften.
Fazit
Titanfall hat das Potential zu einem Hit. Ein Nachfolger dürfte beim
anhaltenden Erfolg nichts mehr im Wege stehen.
Es schmerzt einem das
Herz, wenn man seinen Titan im Kampf aufgeben muss und dieser in seine
Einzelteile explodiert.
Ein paar Maps mehr könnten mit einem DLC
hinzukommen. Leider setzt das Spiel eine Xbox Live Goldmitgliedschaft
voraus, um sogar im Kampagne-Modus auch mit realen Gegnern spielen zu
können.
Das Spiel hat uns auf jeden Fall schwer begeistert und wird noch öfter in unserer Xbox One zum Laufen kommen.
Achja, mal abgesehen vom Kriegsszenario: Ich hätte gern auch so einen Titan als treuen Begleiter!
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