Zur Gameathlet Startseite
Heute ist Montag, der 23. Dezember 2024
Gameathlet News als RSS  Gameathlet.de auf Facebook  Gameathlet.de auf Twitter  Gameathlet.de auf Twitch  Gameathlet.de auf Youtube
Informationen zum Spiel

Jetzt bestellen
Driveclub
Rennspiel für    
Altersfreigabe: keine Beschränkung
Spieler: 1-12 (Online Multiplayer)


Driveclub
geschrieben von N. Zwanzig am 30.10.2014

Nichts Halbes, nichts Ganzes?

Ursprünglich sollte der Exklusivtitel "Driveclub" bereits zum Launch der Playstation 4 erhältlich sein. Dieser Termin konnte von den Entwicklern nicht eingehalten werden und der Racer ist nun ein knappes Jahr später als geplant endlich erschienen. Den Start in der realen Welt hat Driveclub also gehörig vergeigt. Kann das ambitionierte Projekt virtuell punkten oder war alles nur ein Riesenhype? Der Test wird es zeigen.

Wenn es einen Leitspruch für Driveclub gäbe, hieße dieser wohl "Alles für den Club", denn der Gemeinschafts-Aspekt wird großgeschrieben. Zu Beginn erstellt ihr einen neuen Club oder tretet einem bereits vorhandenen bei. Seltsamerweise ist die Mitgliederanzahl auf lediglich sechs Fahrer begrenzt, was zu Konflikten führen könnte, wenn ihr viele Onlinefreunde besitzt, die mit euch Driveclub spielen wollen. Da bleibt nur die Option, sich mit anderen Clubs zu befreunden, um trotzdem auf dem Laufenden zu bleiben.

Das große Ziel in Driveclub ist Aufleveln. Mit jeder bestandenen Challenge und jedem gewonnenen Rennen, egal ob Single- oder Multiplayer, steigt eure Erfahrung und mit dieser eure Stufe. Neue Stufen schalten neue Fahrzeuge frei, von denen einige sogar clubexklusiv sind. Diese Autos sind dann ausschließlich denen zugänglich, die Mitglied eines aktiven Clubs sind (mindestens zwei Mitglieder).

Der Fuhrpark umfasst im Vergleich zu anderen Rennspielen "nur" 50 Autos. Beginnend mit Kompaktwagen, wie VW Golf und Mini Cooper, gesellen sich im Verlauf des Spiels diverse Sportwagen hinzu. Was hier auffällt, ist die Beschränkung auf europäische Marken. Dies erscheint äußerst eindimensional, da längst nicht alle Rennsportfans auf ihre Kosten kommen. Wo sind die japanischen Fabrikate oder amerikanischen Muscle-Cars? Oldtimer sucht man ebenfalls vergeblich. Dieser Fakt könnte sich negativ auf die Kaufentscheidung einiger Spieler auswirken. Zwar ist man bereits in Verhandlungen mit anderen Herstellern und hat versprochen stetig Autos nachzupatchen, jedoch bleibt der Umfang vorerst überschaubar.

Der größte Pluspunkt von Driveclub fällt sofort ins Auge, nämlich die sagenhafte Optik. Die Umgebungen, welche die fünf Länder Kanada, Chile, Indien, Norwegen und Schottland abdecken sehen grandios aus und spiegeln die Natur der einzelnen Abschnitte detailreich wider. An jeder Location gibt es elf Kurse, die mal in Runden oder in Etappen, jeweils vorwärts und rückwärts befahren werden. Leider passiert bis auf ein paar Zuschauer am Rand oder umherwehendes Laub eher wenig abseits der Strecken, was den fantastischen Eindruck geringfügig schmälert.

Ein echtes Highlight ist die dynamische Beleuchtung. Nie war der Lichteinfall währende eines Rennens schöner dargestellt, als in Driveclub. Egal ob gleißender Sonnenschein oder abendliche Dämmerung, die Lichtverhältnisse verzaubern immer wieder aufs Neue. Durch den dynamischen Wechsel der Tageszeiten, kann es also passieren, dass ein Rennen im Sonnenschein startet und ihr in der Dunkelheit durchs Ziel fahrt. Dies macht die Strecken umso abwechslungsreicher, da das Erlebnis tags und nachts deutlich unterschiedlich ist.

Auch bei den Fahrzeugmodellen lässt sich Driveclub nicht lumpen. Die Karossen spiegeln die Umgebung wider, der Lack sieht täuschend echt aus und besonders die Innenräume sind detailverliebt gestaltet. Im Intro vor jedem Event setzt ihr euch aus der Ego-Perspektive in euer Fahrzeug und fühlt euch sofort mittendrin, vorausgesetzt ihr bleibt bei der Cockpitansicht.

Während der Rennen merkt man dem Spiel an, dass es den Spagat zwischen Arcade-Racer und Simulation bestmöglich bewältigen will. Das Fahrgefühl gibt das Gewicht der Boliden perfekt wieder. Die Autos bremsen hart und kleben förmlich auf dem Asphalt, jedoch merkt man stets in was für einer Art Wagen man sich befindet. Das Schadensmodell ist auf Kratzer an der Karosserie und Sprüngen in den Fensterscheiben reduziert. Auf die Fahrweise des Autos wirkt sich dies nicht aus.

Der Sound der Fahrzeuge hätte wuchtiger ausfallen können. Man muss die Boxen schon ziemlich heftig aufdrehen, um das geliebte Dröhnen der Motoren ansatzweise zu simulieren. Auch die Musikauswahl ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Hier wäre ein wenig mehr Vielfalt angebracht gewesen.

Etwas nüchtern präsentiert sich Driveclub im Spielmenü. Der Spieler kann zwischen der Kampagne, Einzelevents und dem Multiplayer wählen. Mehr nicht. Hier setzt sich anscheinend ein trauriger Trend durch, denn auch andere Titel im Sportgenre fielen dieses Jahr bereits durch die Armut an Spielmodi auf. Schade.

Die Kampagne reiht emotionslos ein Event an das nächste. Wer die vorab gestellten Aufgaben erfüllen kann, verdient Sterne, die neue Events und Rennserien freischalten. Am Ende einer jeden Serie muss man in einem Cup nochmals sein Können beweisen. Dieser Modus dient im Grunde nur dazu, neue Autos für die Garage zu gewinnen und an das Fahrverhalten der verschiedenen Autos herangeführt zu werden. Einen roten Faden oder eine Story wird man hier leider nicht finden. Wenigstens Siegerehrungen, in denen man von seinem selbst erstellten Charakter mal mehr als die Hände sieht, wären ganz nett gewesen.



Fazit

Zusammengefasst ist Driveclub ein extrem hübsches, leicht zugängliches und doch forderndes Rennspiel mit Fokus auf dem Multiplayer geworden. Der große Exklusiv-Hit ist (vorerst) ausgeblieben. Aufgrund des Mangels an guten Rennspielen für die PS4 können die Racingenthusiasten zugreifen, die sich gern mit anderen messen. Die Jagd auf Erfahrungspunkte und das Klettern in den Ranglisten werden auf jeden Fall längerfristig motivieren. Wer jedoch lieber allein unterwegs ist und großen Umfang sucht, sollte vielleicht besser auf das Next-Gen Gran Turismo warten.
Kommentare (0)
Name:
Kommentar:
1 + 8 =

Werbung
Das twittert die Redaktion

Diese Seite wurde in 0.008 Sekunden geladen