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Assassin's Creed: Unity
Action für    
Altersfreigabe: ab 16
Spieler: 1 (Online Multiplayer)


Assassin's Creed: Unity
geschrieben von N. Kutra am 11.12.2014

Spieler, vereint euch!

Das erste Assassin’s Creed erschien 2007 auf der alten Konsolengeneration und sorgte für ordentlich Furore. Nicht zu Unrecht war es damals eines der am meisten erwarteten Spiele des Jahres. Auch die Bewertungen der Fachpresse viel immer sehr positiv aus. Jahre später folgten viele Nachfolge-Titel, die mit neuen Protagonisten und Schauplätzen die Geschichten weiterer Assassinen fortsetzten.

Doch eines blieb immer der Serie treu: Klettern, Springen, Morden, Kämpfen.

 

In Assassin’s Creed: Unity bleibt es dem typischen Prinzip treu. Nur diesmal spielt die Handlung in Paris zur damaligen Zeit der Revolution. Als Arno Dorian steht uns später die gesamte Stadt mit verschiedenen Missionen, interessanten Orten und netten Ausblicken offen. Doch zunächst beginnen wir im Kindesalter des genannten Protagonisten. Neben dem Tutorial zur Handhabung des Spieles, wird gleichzeitig die Story erzählt. Und wer sich in der Assassin’s Creed Spielereihe auskennt, dem fällt auf, dass das Schicksal Arnos ziemlich identisch ist, mit dem von Ezio Auditore da Firenze aus den früheren Teilen. Beide haben gemeinsam, dass sie ihre Familienmitglieder und ihren Ziehvater verlieren. Arno wird beschuldigt, seinen Ziehvater ermordet zu haben und erhält dafür eine Gefängnisstrafe, die er in der Bastille absitzen muss. Darin lernt er einen weiteren Insassen und gleichzeitig Assassine kennen, der über Arno und dessen Vater Bescheid weiß. Dabei stellt sich heraus, dass Arnos Vater ebenfalls ein Assassine war.

In Assassin’s Creed Unity legten die Entwickler viel Wert auf die Einarbeitung verschiedener historischer Geschehnisse und berühmten Personen. Als Insasse im Bastille-Gefängnis sind wir beim „Sturm auf die Bastille“ mittendrin. Selbst die französischen Politiker Napoleon Bonaparte oder auch Robespierre begegnen uns im Laufe des Spieles. Wer früher nicht im Geschichtsunterricht aufgepasst hat, wird trotzdem ohne Probleme das Geschehen um den Assassinen Arno Dorian erleben können.

Nicht nur die Story mit packenden Aufgaben und reißerischen Missionen zieht den Spieler in den Bann. Auch die hübsche und detailreiche Gestaltung der Charaktere lässt das Herz höher schlagen. Aber auch die Nachbildung der Stadt sieht überragend aus. Überall leben die Straßen. Mit Ansammlungen von Menschen muss man stets rechnen. Diese eignen sich auch perfekt um sich darin vor Verfolgern, wie etwa Staatsbedienstete, zu verstecken. Klettert man auf Gebäude und betrachtet die Stadt von oben, wird man mit einem schönen Weitblick belohnt. Die Befürchtung, dass alles außen hui und innen pfui ist, kann man gern ablegen. Auch in den zahlreichen Gebäuden, die einem offen stehen, gibt es detailreiche Möblierungen und Verzierungen.

Leider gibt es auch einen kleinen Beigeschmack. Es kam bei uns immer wieder zu Rucklern, Popups und skurrilen Erscheinungen. Bei einer hohen Dichte an Menschen brach die Bildwiederholrate ein. Detaillierte Kleidungen der Menschen werden erst wenige Meter vor dem Protagonisten nachgeladen und stören schon einmal das sonst so verwöhnte Spieler-Auge. Die Kollisionsabfrage mancher Personen hinterlässt auch für uns große Fragezeichen. Gern passieren „Glitches“ an Wänden oder anderen Gegenstände. Natürlich kümmert man sich darum, diese Fehler zu beheben. Doch warum muss der Spieler erst solche Erfahrungen eine längere Zeit in Kauf nehmen?

Die Steuerung ist diesmal leider etwas zu schwammig. Manche Steuerung-Eingaben können schon ein paar kleine Frustmomente bieten. Arno macht leider nicht immer das, was man von ihm erwartet. Grund dafür sind zum Beispiel ungewollte Annäherungen an Leitern, die zum Hochklettern fehlerhaft interpretiert werden. Beim Kampfsystem merkt man sofort, dass sich Ubisoft auf noch ausführlichere und intensivere Kämpfe konzentriert hat, statt einfach immer denselben Button zum Kämpfen zu betätigen. So typisch wie bei Rollenspielen, wird man nun gefordert, klüger zu kämpfen. Blocken, Kontern, Angreifen sollten von nun an gut kombiniert werden. Sind einmal mehrere Gegner gleichzeitig um euch herum, so habt ihr keine Probleme. Das Kampfsystem hebt durch Betätigen des Richtungs-Sticks den Gegner hervor, der bei eurem nächsten Angriff angegangen werden soll.

Auch bei den Missionen zeigt sich ein guter Fortschritt. Den Spielern stehen nun viele Wege offen, eine Mission zu bewältigen. Jedem ist nun selbst überlassen, ob er lieber schleicht, heimtückisch ist, ein Gebäude durch die Eingangstür oder doch lieber ein offenes Fenster betritt. Solche Freiheiten möchte man als Spieler nicht mehr missen! Weiterhin ist es ein Anreiz, manche Missionen auf einen anderen Weg zu erfüllen, was wiederum die Spielzeit erhöht.

Euer persönlicher Arno ist individuell anpassbar. Jedoch nicht mehr im Laufe des Spielfortschrittes. Von Anfang an ist es nun möglich, mit Skillpunkten die Fähigkeiten auszuwählen, die man als das Beste erachtet.

Solltet ihr mal Genug von der Story haben, so genießt doch einfach den Ausblick auf die schöne Stadt oder durchsucht sie nach Truhen oder Nostradamus-Codes. Oder noch verrückter: Reist mit dem Protagonisten in eine andere Epoche von Paris. Sammelt innerhalb einer vorgegebenen Zeit Datenfragmente im modernen Paris oder umgeht einen Wirbelsturm. Für Action ist also auch bei solchen Nebenmissionen gesorgt.

Aber Warum heißt dieses Assassin’s Creed eigentlich nun „Unity“? Vielleicht, weil ihr euch vereinen könnt! Missionen sind natürlich einzeln zu bewältigen. Aber viele lassen sich auch mit anderen Spielern als Koop oder gegen gegnerischen Vereinigungen spielen. Dies wäre dann auch der Multiplayer-Part in diesem Spiel.



Fazit

Obwohl die Spielreihe schon einige Titel mit demselben Schema, nur mit anderen Titeln, anderen Charakteren und anderen Orten immer und immer wieder herausgekommen ist, wird es bei Assassin’s Creed: Unity nicht langweilig. Vieles hat Ubisoft besser gemacht. Allen voran das Kampfsystem. Grafisch wirkt das Spiel auch überwältigend, doch es gibt noch einige ärgerliche Fehler, die einem wieder aus der Illusion des Spiels holen und zeigen, dass alles doch nur Technik ist.

Trotzdem ist Unity ein gutes Spiel mit einer – wie immer – packenden Story. Das nächste Assassin’s Creed kann auf eine gute Grundlage aufbauen, um damit wieder einmal für Furore zu sorgen.


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