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DOOM
Shooter für    
Altersfreigabe: ab 18
Spieler: 1

Website: www.doom.com

DOOM
geschrieben von V. Löhr am 25.05.2016

Mehr Action als Grusel

Am 10. Dezember 1993 veröffentlichte id Software den ersten Teil der nun schon legendär gewordenen Videospielreihe. Schon damals sorgte DOOM für Schlagzeilen, höherschlagende Gamer-Herzen und der Soundtrack ist bis heute noch immer ein wahrer Klassiker. Nun knapp 14 Jahre später, schickt uns id Software ein viertes Mal in die Schlacht gegen die endlosen Massen von Monstern aus den tiefsten der Hölle. Natürlich ging der Wandel der Zeit nicht Spurlos an dem Shooter-Giganten vorbei.


Vieles hat sich verändert, dennoch gibt es immer noch einige unverwechselbare Merkmale, welche nur DOOM aufweisen kann. So ist es immer noch der altbekannte Doomguy in dessen Rolle man schlüpft, um wiedereinmal der UAC (Union Aerospace Corporation) zu helfen, gegen die Ausgeburten der Hölle zu bestehen. Diese auf dem Mars angesiedelte Gesellschaft hat bei der Forschung an ihrer neuen Teleporter-Technologie eine Dimension gefunden, welche von Dämonen bevölkert wird – die altbekannte Hölle. Getrieben von ihrem Forscherdrang kann es die UAC nicht lassen, mehr an der neu entdeckten Dimension zu forschen, was schlussendlich in einer Invasion von Dämonen endet. Ihr bis dato größter Fund wird zu ihrem größten Albtraum. Nun ist es die Aufgabe des Spielers wieder für eine saubere, dämonenfreie Marsbasis zu sorgen. Hierbei stehen diesem altbekannte aber auch neue Waffen zur Verfügung. So ist beispielsweise wieder die doppelläufige Schrotflinte oder auch die unaufhörlich Munition spuckende Chaingun Teil des Arsenals und sorgen dadurch für ein wenig Nostalgie. Nichtsdestotrotz frischen die neuen Waffen den bis dato geliebten Waffenschrank spürbar gut auf. Somit sorgt die Gausgun zum ersten Mal für eine Art futuristisches Schafschützengewehr in einem DOOM Teil.

Wie schon in vielen Trailern gezeigt wurde, sind der Dämonenkiller BFG9000 sowie die Kettensäge auch wieder Teil des Arsenals, jedoch können diese nur bedingt eingesetzt werden. Somit kann der Spieler beispielsweise nur drei Schüsse für das BFG9000 bei sich tragen, bevor sich dieser wieder auf die Suche nach neuer Munition machen muss. Gleiches gilt auch für die Kettensäge. Konnte man noch in Doom3  diese als vollwertige Waffe zum Arsenal zählen, ist es nun so, dass diese Benzin braucht, um einsatzfähig zu sein – besagtes gibt es nur selten und somit sollte der Einsatz der Kettensäge gut bedacht sein. 


Hierbei ist aber zu sagen, dass beide dieser Waffen einen Spezialeffekt haben. Somit tötet das BFG9000 zahlreiche Monster mit einem Schuss, wenn dieser gut platziert wird, während die Kettensäge für ein wahres Feuerwerk an Munitionsdrops sorgt, wenn ein Gegner erfolgreich mit dieser erledigt wurde. Dementsprechend ist die kleine Enttäuschung über Kettensäge und BFG9000 schnell vergessen. Die Waffenwechsel im Kampf sind mehr als Butterweich. Dank der Slowmotion-Time lassen sich Waffen im Waffenrad schnell und mitten im Kampf auswählen, bevor es wieder ans Töten von Dämonen geht. Sollte einmal die Munition knapp werden, kann ein Einsatz der Kettensäge schnell wieder für volle Munitionstaschen sorgen.

Der butterweiche Waffenwechsel sowie die Vor- und Nachteile jeder Waffe führen früher oder später dazu, dass der Spieler in eine Art von „Killing-Flow“ eintaucht, in welchem er - getrieben von dem perfekt passenden Soundtrack sowie wunderschönen Grafik - sich völlig verlieren kann. Id Software war schon immer für ihre grandiose Musikwahl in Spielen bekannt, sei es DOOM aus dem Jahre 1993 oder Wolfenstein: The New Order. Die Soundtracks waren stets passend und auf den Punkt genau. Demzufolge ist es kein Wunder, dass id Software auch dieses Mal wieder den Vogel abschießt und einen Soundtrack verwendet, welcher nicht passender hätte sein können. Macht schon die atemberaubende Grafik Lust auf mehr Dämonen vor der Waffenmündung, so ist der Soundtrack das i-Tüpfelchen.


Sollte man nun dennoch denken, dass das Waffenarsenal nicht ausreicht, um sich gegen die Ausgeburten der Hölle zu beweisen, kann man auf eine weitere Neuheit von DOOM zurückgreifen – den Mods.

Somit lassen sich hart erkämpfte Waffen- sowie Suit-Punkte in wertvolle Upgrades umtauschen. Jede der acht Waffen hat zwei Mods, welche sich mithilfe der Punkte individuell Upgraden lassen. Während man bei dem sogenannten „Preator Suit“ sogar noch mehr Auswahl hat. Hier kann man sich nach und nach durch insgesamt fünf Kategorien mit jeweils drei Upgrade Möglichkeiten  durcharbeiten. Wem dies immer noch nicht genug ist, kann mithilfe von sogenannten Argent Cells seinen Anzug perfektionieren.

Besagte bieten die Möglichkeit entweder seine Lebenspunkte, Rüstungsenergie oder auch Munitionsvorrat aufzustocken. Dies weckt unweigerlich den Sammlertrieb in jedem Spieler. Die Suche nach neuen Upgrade Punkten, nach mehr Argent Cells und versteckten Bereichen steht nichts mehr im Weg. Um die Suche noch spaßiger zu machen, ohne diese in einer endlosen Schleife von Suchaktionen enden zu lassen, hat id Software dem Spieler eine unheimlich übersichtliche Karte zu Verfügung gestellt. Diese lässt sich im Pausemenü aufrufen und wird als 3D-Modell dargestellt, wie sie beispielsweise aus Metroid bekannt ist. Mithilfe der passenden Suit-Upgrades lassen sich nun verstecke Gegenstände, der Weg zum Missionsziel oder auch geheime Bereiche leichter entdecken und hindern nicht mehr den Spielfluss. Zudem wird jeder schon erforschte Bereich auf der Karte hellblau eingefärbt. Ein Verlaufen ist so gut wie unmöglich. Denn verlaufen wäre ohne die praktische Karte auf den teilweise echt gigantischen Karten sehr leicht möglich.

Im Gegensatz zum Vorgänger bedient sich DOOM nämlich nicht mehr der gewohnten engen Gänge, sondern setzt nun auf große Areale mit viel Freiraum zum Erforschen, Herumlaufen und massig Gegner erledigen. Ergo kommt der Gruselfaktor dabei leider viel zu kurz, da die Karten mitunter so weitläufig sind, dass ein wirkliches Gefühl der Enge nicht entstehen kann. Hatte man bei Doom3 noch das Gefühl, dass man nie weiß was hinter der nächsten Ecke lauert und die Kämpfe gegen Monster stets auf engem Raum stattfanden, bedient man sich nun mehr der Quantität als der Qualität der Kämpfe. Obendrein sind die beklemmenden Korridore - sollte man mal auf einen treffen - so dunkel, dass man kaum etwas sehen kann. Das Nichtvorhandensein einer Taschenlampe macht die ganze Sache nur noch schwieriger, bis hin zu dem Punkt, wo selbst die Karte nicht weiterhelfen kann.



Fazit

Ohne Frage ist DOOM ein Actionfeuerwerk der Oberklasse, mit bombastischer Grafik dank der neuen „id Tech 6“ Engine, einem von Mick Gordon komponierten Soundtrack, der dem Spieler die Ohren wegbläst und einer intuitiven Steuerung, welche einem binnen weniger Spielminuten in Mark und Bein übergeht. Der direkte eiskalte Einstieg ohne viel Tutorial macht gleich Lust auf mehr, was durch den Butterweichen Waffenwechsel mitten im Kampf nur verstärkt wird. Die Verbesserungsmöglichkeiten an Anzug, Waffen sowie Mods sind ein nettes Feature, ohne welches das Spiel aber gut gewesen wäre. Trotzdem macht das Suchen nach Upgrade Punkten und Verstecken, wie bei jedem Doom, immer wieder Spaß. Zudem ist es jedem Spieler überlassen, ob er Zeit in die Suche nach zusätzlichen Upgrades investiert oder ob er sich lieber dem Töten der Dämonenmassen widmet. Letzteres war und ist immerhin das Hauptaugenmerk von Doom. Die Kämpfe sind auch in diesem Teil wieder eine wahre Freude, finden sie leider auch zumeist auf großen Gebieten statt, in denen sich kein wirkliches Gefühl von Grusel oder Beklommenheit entwickelt, machen sie dennoch so viel Spaß, dass man kaum genug bekommen kann. Insbesondere die Bosskämpfe sind auf höheren Schwierigkeitsstufen echt fordernd und zeigen viel Liebe zum Detail. Nichtsdestotrotz hat auch DOOM einige Schwachstellen. So erinnern die teilweise riesigen Areale kaum noch an den Klassiker und wandeln das Horror-Action-Spiel zu einem puren Action-Shooter. Der Verzicht auf Taschenlampe sowie Schnellspeicherfunktion sind mitunter echt nervig und sorgen nicht allzu selten für Frustmomente. Zudem ist von Story und Abwechslung kaum etwas zu merken, was durch den Fakt, dass viele Räume erst verlassen werden können, nachdem alle Gegner in diesem getötet wurden, nur verstärkt. Dennoch ist DOOM ein echter Action-Shooter Overkill und macht mit seinem treibenden Soundtrack, atemberaubender Grafik sowie altbekannten Gegnerarten wahnsinnig viel Spaß – auch bei mehrfachem Durchspielen.  


Pro:

•    packender und brachialer Soundtrack
•    innovative und reaktionsschnelle Steuerung
•    teilweise große und beeindruckende Außenareale
•    bombastische Grafik
•    schnelle Waffenwahl und Mod-Wechsel (Beispielsweise von Schusswaffen zu Kettensäge)
•    sehr übersichtliche 3D Karte     
•    Waffen-Mods sowie Praetor Suit lassen sich mit erworbenen Punkten individuell upgraden
•    eiskalter Einstieg ohne viel Tipps
•    schnelle Ladezeiten
•    fair gesetzte Checkpoints



Contra:

•    oft müssen Räume erst von Gegnern gesäubert werden, damit weiter fortgeschritten werden kann.
•    …worunter leider die beklemmende Atomsphäre leidet.
•    leider sind Monster sowie Waffen das einzige Wiedererkennungsmerkmal
•    ebenfalls leider nicht viel Abwechslung bei den Missionszielen
•    keine kinematische Vorstellung von Gegnerarten bei erster Begegnung
•    mitunter sehr dunkle Level, wo der Wunsch nach einer Taschenlampe groß wird
•    keine Quicksave-Option

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