geschrieben von am 07.06.2013
Qualität braucht Zeit
Fünf Jahre hat sich Publisher Codemasters mit der Fortsetzung zum
beliebten Rennspiel Grid gelassen. Für den zweiten Teil hat das
Entwicklerteam zahlreiche Features gestrichen und diese durch
Optimierungen ersetzt. Wie unterhaltsam das neue Grid geworden ist,
könnt ihr in unserem ausführlichen Testbericht nachlesen!
Mehr Arcade
Grid 2 wurde von Codemasters um einige Simulationsbestandteile
entschlackt. So wurde die Cockpitansicht des Vorgängers entfernt und
auch auf den praktischen Rückspiegel muss man ab sofort verzichten. Wer
nach hinten schauen will, muss das über einen Knopf tun.
Im neuen Karrieremodus wollen wir als unbekannter Fahrer an die Spitze
der fiktiven Liga WSR. Sie wird im Verlauf des Spiels von Millionär
Patrick Callahan gegründet. Mit jedem gewonnenen Rennen steigt die
Anzahl unserer Fans. Mehr Fans bedeuten mehr Einfluss und dieser
wiederum schaltet neue Rennlocations frei. Zwar sind die Strecken
abwechslungsreich, in der Kampagne verbringt der Spieler dennoch zu viel
Zeit am Stück an wenigen Orten. Die dritte Saison der WSR spielt
beispielsweise nur in Abu Dhabi, Okutama und Hong Kong. Die
verschiedenen Rennevents bieten viel Abwechslung, neben klassischen
Rundkursrennen bestreiten wir unter anderem Duelle gegen lediglich einen
Konkurrenten, Überhol-Herausforderungen, Eliminationsrennen, bei denen
der jeweils letzte Fahrer nach einer gewissen Zeit ausscheidet, sowie
Fahrten gegen den härtesten aller Gegner - die Zeit. Besonders cool sind
die sogenannten ?Live-Route-Rennen?. Hier setzt sich der
Streckenverlauf in einer Stadt in einem Rennen zufällig neu zusammen,
sodass man nie weiß, was als Nächstes passieren wird. Das Ligasystem ist
simpel strukturiert und linear. Wird ein neues Auto benötigt,
beispielsweise für ein Driftrennen, darf sich der Spieler vor Beginn für
eins von zwei Autos entscheiden und bekommt es geschenkt.
Fahrzeuge
Knapp 70 lizenzierte Vehikel haben es in den Fuhrpark von Grid 2
geschafft. Mit von der Partie sind zum Beispiel die Giulietta
Quadrofoglio Verde von Alfa Romeo oder die Bugatti Veyron Super Sport.
Schick: Sämtliche Fahrzeuge lassen sich vor dem Rennstart komplett
(um)lackieren. Schade bloß, dass von Saison zu Saison immer mehr
Sponsorenaufkleber die schick modellierten Autos verschandeln.
Fahrverhalten
Das Fahrverhalten ist meilenweit von einer Simulation entfernt und
orientiert sich an Arcade-Racer wie Need for Speed. Daher lassen sich
selbst Superflitzer präzise durch enge Kurven lenken. Das tolle
Geschwindigkeitsgefühl sorgt für einen ordentlichen Adrenalinschub beim
Zocken. Und selbst wenn wir es allzu wild treiben, belohnt uns das Spiel
- mit einem detaillierten Schadensmodell. Kleinere Lackkratzer bei
Kollisionen gibt es ebenso zu sehen wie eingedellte Motorhauben,
zerknautschte Heckpartien oder abgerissene Spoiler und Türen. Alternativ
kann man auch in den Optionen einstellen, dass das Schadensmodell nur
optische Auswirkungen hat. Und auch für alle, die überhaupt keinen Bock
auf Unfälle haben, gibt es eine Möglichkeit - einfach nach dem Crash per
Knopfdruck die Zeit zurückdrehen und das Lenkrad im letzten Moment
herumreißen.
Sämtliche Kontrahenten beherrschen aggressive heimtückische Aktionen wie das
Blockieren in Kurven oder das leichte Touchieren von schräg hinten.
Einen ?Gummiband-Effekt? konnten wir nicht feststellen. Andererseits
rasen die KI-Fahrer nicht sonderlich konstant. Fast alles zwischen
?Ideallinien fahren? und ?kampflos überholen lassen? erlebt man während
einer Rennsaison in Grid 2.
Multiplayer
Im Mehrspieler-Part gibt es die Möglichkeit, Hotlaps und Highscores
anderer Spieler zu schlagen oder sich in einer Lobby für ein paar Rennen
zu verabreden. Darüber hinaus lässt sich auch eine eigene Saison
erstellen. Auch im Mehrspielermodus gibt es Onlineränge, in denen
Spieler aufsteigen, um erneut den kompletten Fuhrpark nach und nach
freizuspielen.
Technik
Grid 2 nutzt die hauseigene Ego 3.0-Engine, welche schon in DiRT:
Showdown zum Einsatz kam. Kenner dieser Rennspielserie wissen was das
heißt: Schicke Lichteffekte, detaillierte Fahrzeuge und überzeugende
Raucheffekte. Darüber hinaus weiß der Detailgrad der verschiedenen
Strecken zu gefallen. Und das Beste: Selbst auf älteren Rechnern und
Notebooks läuft das Spiel mit einer flüssigen Bildwiederholrate.
Soundtechnisch bekommt man brachiale Motorengeräusche und eine
?lebhafte? Hintergrundmusik geboten.
Fazit
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